Zwischen Moskau
und Koblenz
Europas Osten fliegt auf Thomas Anders
Von Torsten Haselbauer

Thomas Anders ist ein viel beschäftigter Musiker. Der ehemalige Partner von Dieter Bohlen bei "Modern Talking" hat sich längst als Solo-Künstler etabliert. Vor allem in Europas Osten gilt Thomas Anders noch immer als ein großer Star und wird dort besonders gefeiert. ZDFonline sprach mit Anders über seine Erfahrungen in Moskau, Kasachstan und die Weihnachtszeit.
ZDFonline: Herr Anders, Sie hier in München und nicht in St. Petersburg, Warschau oder Breslau?
Thomas Anders: Ja, Sie haben Glück, mich hier in München zu treffen. Gerade in der Weihnachtszeit bin ich doch fast mehr im Osten Europas als daheim in Deutschland.
ZDFonline: Warum sind Sie gerade in den ehemaligen russischen Republiken so unheimlich beliebt?
Anders: Natürlich hat das immer noch mit "Modern Talking" zu tun. Wir waren ja in der alten UdSSR, aber auch später in fast allen Nachfolgestaaten, unheimlich populär und sehr beliebt. "Modern Talking" war der perfekte Botschafter für moderne Musik "Made in Germany".
ZDFonline: Wie oft reisen Sie denn zu den Auftritten nach Russland?
Anders: Im Dezember fast jede Woche. Ich spiele in St. Petersburg, in Moskau oder woanders. Da reisen dann über 7000 Fans an, um mich zu sehen und auf den Konzerten zu hören. Ich trete aber auch oft in TV-Shows des russischen Fernsehens auf oder werde zu privaten Galas eingeflogen, nach Weißrussland, Kasachstan oder sogar bis nach Sibirien.
ZDFonline: Sie werden eingeflogen?
Anders: Ja, die Russen lassen sich gute Unterhaltung richtig was kosten. Silvester zum Beispiel trete ich zuerst in einer Show in Breslau in Polen auf. Dann werde ich zum Flughafen gefahren. Da steht dann ein Privatjet, und dann geht es zu einer Party nach St. Petersburg, wo ich nachts um 3 Uhr singe.
ZDFonline: Weihnachten verbringen Sie aber zu Hause? Oder sind Sie wieder irgendwo im tiefen Osten?
Anders: Selbstverständlich bleibe ich in Koblenz. Der Heilige Abend ist mir wirklich heilig. Der gehört der Familie, also meiner Frau und meinem Sohn. Die Russen können da bieten was sie wollen, die bekommen mich am 24. Dezember nicht aus meinem Haus. Oft verstehen die Russen das gar nicht, aber sie müssen es akzeptieren. Geld ist nicht alles.
ZDFonline: Wie feiern Sie denn?
Anders: Ich koche, es gibt Geschenke, also ganz traditionell. Am ersten Weihnachtstag besuchen uns die Verwandten. Nur in einem unterscheiden wir uns: Wir hören lieber die amerikanischen Weihnachtslieder als die deutschen Klassiker
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