Kinderschutzbund-Schirmherr Thomas Anders appelliert: Nicht wegschauen
Koblenz/Fluterschen - S?nger und Moderator Thomas Anders hat einen Aufruf gestartet, durch eigenes Handeln Kindern Leid zu ersparen. "Wir m?ssen alle mutiger werden", sagt er, Schirmherr des Koblenzer Kinderschutzbundes. Verantwortung endet nicht damit, ein Amt zu verst?ndigen, sagt er.

"F?lle" wie der Missbrauch in Fluterschen oder der grausame Tod des neunj?hrigen Pflegekinds Anna in K?nigswinter sind es, die Thomas Anders bewogen haben, in unserer Redaktion anzurufen und um einen Termin zu bitten. Der Koblenzer, der am heutigen 1. M?rz 48 wurde und selbst Vater eines Jungen im Grundschulalter ist, sagt: Wir m?ssen alle mutiger werden. Wir d?rfen uns nicht darauf verlassen, dass ,das Amt' oder sonst eine Institution oder Person auf die Kinder in der Nachbarschaft aufpassen. Wir alle tragen Verantwortung."
Anders weiter: „Fast jede Woche gibt es neue Schreckensmeldungen. Da wird ein neunj?hriges M?dchen von den eigenen Pflegeeltern ertr?nkt, ein M?dchen vom Stiefvater missbraucht. Und es l?uft immer nach dem gleichen Muster ab. Die ?ffentlichkeit liest die Berichte und ist entsetzt. Und dann sagt man: ,Das Jugendamt hat versagt', klappt die Zeitung zu und tut so, als h?tte das mit dem eigenen Leben gar nichts zu tun.“
Thomas Anders als Schirmherr des Kinderschutzbundes und Isabell Schulte-Wissermann als Vorsitzende appellieren deshalb an alle Familienmitglieder, Bekannten, Nachbarn, Lehrer, Kinder?rzte, kurz: an alle, „mutiger zu sein“. „Es geht nicht darum, dass ich meine Nachbarn von oben bei der Polizei anschw?rze, wenn das Kind mal schreit“, sagt Anders. „Aber es kann auch nicht sein, dass – wie es passiert ist – niemand aufhorcht, wenn ein zweij?hriges M?dchen bereits 20-mal mit Verbr?hungen im Krankenhaus behandelt werden muss und keiner daraus seine Schl?sse zieht“, erg?nzt die Koblenzer Rechtsanw?ltin.
Die Verantwortung jedes Einzelnen sei nicht dadurch erledigt, dass „das Amt“ verst?ndigt wurde, wie es ja zum Beispiel in Fluterschen der Fall war. „Da werden auch Fehler gemacht“, sagt Schulte-Wissermann . „Dann muss man auch mal seinem Bauchgef?hl trauen und was unternehmen, auch wenn das nat?rlich nicht so einfach ist.“ Zum Beispiel k?nnten Nachbarn den Kinderschutzbund verst?ndigen, wenn sie den Eindruck haben, dass ein Kind gequ?lt wird, aber keiner was unternimmt. Das geht auch anonym.